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Steak Number Eight: Kosmokoma (Review)

Artist:

Steak Number Eight

Steak Number Eight: Kosmokoma
Album:

Kosmokoma

Medium: CD/Download
Stil:

Post-Metal-Sludge-Prog

Label: Indie Recordings / Soulfood
Spieldauer: 66:54
Erschienen: 04.12.2015
Website: [Link]

Manchmal gibt es Bandnamen, die klingen sowas von Kacke, dass man im Grunde nicht im Entferntesten auch nur eine Ohr-Minute lang Lust darauf hat, in ein Album dieser abstrusen Kapelle hineinzuhören. Doch dann funken die Augen plötzlich Sondersignale, weil sie einen Sticker auf dem silbernen Scheibchen entdecken, das progressive Alarmglocken in den höchsten Tönen läuten lässt: „Mixed by DAVID BOTTRILL (TOOL, KING CRIMSON)“... Sollte es tatsächlich eine Band geben, die, obwohl sie den beschissenen Namen „Das 8. Steak“ STEAK NUMBER EIGHT trägt, es zugleich schafft, sich mit einem Mixer von King Crimson und Tool zu rühmen. Und diese Entdeckung macht auch noch ein Kritiker, der es seit geraumer Zeit vorgezogen hat, den Tieren ihren ewigen Frieden und sich eine vegetarische Lebensweise zu schenken.

Nicht nur der toolsche Crimson-Hinweis auf dem Sticker weckt Neugier - auch ein Blick auf das interessant gestaltete Digi-Pack, hinter dem sich sogar ein als Horror-Comic gestaltetes 12-seitiges Booklet versteckt, lässt einen immer aufmerksamer auf die musikalischen belgischen Fleischfresser werden.

Was für Musik verbirgt sich also hinter solchen Namen und solcher Gestaltung. Die passende - könnte eine Antwort lauten. Und passend ist eben Post-Metallisches, aber auch Psychedelisches und finster Rockendes vom BLACK SABBATH. Wobei Vergleiche mit ISIS oder KILLING JOKE noch mehr greifen und eine weitere, hier später erwähnte Band mexikanischer und puerto-ricanischer Herkunft den Nagel auf den Kopf trifft.
Vorab stellen uns die ersten 20 Minuten von „Kosmokoma“ auf eine musikalisch wortwörtlich harte Geduldsprobe. Da wird geschrien, die Gitarren und das Schlagzeug frickeln und brettern wild drauflos, während der Bass düster jede einzelne Note durchbumst, so als hätten sie weit gespreizte Beine. Dieses Steak wird erst einmal ordentlich durchgeklopft, bis es in der Musikpfanne delikat zubereitet werden kann.

Nachdem also vier Songs lang geschrien wurde, so als müsste das Musik-Schwein für‘s Steak erst einmal geschlachtet werden, endet ab dem fünften Titel „Charades“ die Phase des Schreiens und geht in sauberen, sogar beeindruckenden Gesang über, der mit „Knows Sees Tells All“ sogar eine sich im frühen PINK FLOYD-Universum bewegende, schwer psychedelische Aura erhält.
Eine wahre Musik-Delikatesse!

Bereits nach dem ersten kompletten Hördurchgang fühlt man sich in ein lange erwartetes MARS VOLTA-Album hineinversetzt, das leider nie erschienen ist. Selbstverständlich wird nun auch klar, warum sich ein DAVID BOTTRILL dieser Band angenommen hat, die sich ständig mit den TOOLs der Lark‘s Tongues-Ära aus dem Hause KING CRIMSON auseinandersetzt, selbst wenn sie es am Ende doch ein wenig mit dem Schrei-Gesang übertreiben. Garantiert hätte bei dieser Übertreibung ein ROBERT FRIPP den belgischen Jungspunden gegenüber drohend und warnend den lehrmeisterischen Zeigefinger erhoben. Solche Amok-Läufe, die sich im rückwärts gelesenen Album-Titel verbergen, hätten ihm sicher nicht wirklich zugesagt. „Charades“, „It Might Be The Lights“ oder „Claw It In Your Eyes“ dagegen hätten garantiert seine volle Zustimmung gefunden. Mit „Future Sky Batteries“ erfahren dann BLACK SABBATH und frühpsychedelische Floyd-Gesänge noch ihre Huldigung, bis dann mit dem letzten und zugleich längsten Stück (knapp 10 Minuten) der post(apokalyptisch) Musik-Horror-Trip sein Ende findet und deutlich in Richtung Kanada blickt, wo GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR ihre postrockenden Königreiche errichten.
Bleibt am Ende nur die Frage, wer sich das 8. Steak vom reichhaltig angerichteten Musik-Teller schnappt?

FAZIT: Endlich mal ein hervorragend mundendes Steak für die Ohren, das auch jeder Vegetarier oder Veganer bedenkenlos zu sich nehmen kann. Etwas für die Post-Rock-Gourmets unter uns, selbst wenn die eine oder andere Schreiattacke einem das durchgängige Schlemmern etwas vermiest!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3911x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Return Of The Kolomon
  • Your Sold Deserves To Die Twice
  • Principal Features Of The Cult
  • Gravity Giants
  • Charades
  • Knows Sees Tells All
  • Claw It In Your Eyes
  • It Might Be The Lights
  • Cheating The Gallows
  • Future Sky Batteries
  • Space Punch

Besetzung:

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